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Der Umbruch (1982 - 1987)

 

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Beinahe ein jähes Ende hätte der Verein auf der Jahreshauptversammlung 1982 gefunden. Dem Vorstand wurde das Vertrauen entzogen und Neuwahlen gefordert. Neben dem 1. Vorsitzenden wurde fast der komplette Vorstand abgewählt und der Verein stand vor dem Aus. Als völliger Neuling übernahm Eberhard Sellhast nun den Vorsitz. Gemeinsam mit Günther Pleß als 2. Vorsitzendem, Heinz Hartje als Schriftführer und Hildegard Henz als Kassiererin bildete sich eine neue Führungsmannschaft. Für die Ausbildung der neugegründeten Prinzengarde konnte Regina Gehlert gewonnen werden, die aufgrund ihrer eigenen Kenntnisse und Erfahrungen im Gardetanzsport sowie durch ihr gezeigtes Engagement ein großer Gewinn für den Verein war.

Neue Vorstände haben auch neue Ideen und so veranstaltete man im Sommer des Jahres ein Straßenfest auf dem Parkplatz im Hasentalweg. Es wurde ein Festzelt aufgestellt, Kinderspiele organisiert und auch eine Kapelle verpflichtet. Doch nach wie vor war die Finanzlage des Vereins sehr schlecht. Ohne die tatkräftige und finanzielle Unterstützung all unserer Mitglieder und insbesondere des Vorstandes wäre dies nicht möglich gewesen. So wurden außer Würstchen und Getränken nichts gekauft. Nägel, Schrauben Bretter, Kuchen, Salate, Geschenke für die Kinder, alles wurde organisiert und kostenlos zur Verfügung gestellt. Selbst mit der Kapelle konnte ein Sonderpreis vereinbart werden. Über das zu erwartende Ergebnis war man allerdings sehr skeptisch, da es die erste Veranstaltung dieser Art in Rüdigheim war. Doch der Erfolg übertraf alle Erwartungen.

Ein weiteres Beispiel für den Sparwillen in dieser Zeit sind die Gardekostüme unserer Prinzengarde. In der Vereinsgaststätte traf man sich jeden Mittwoch zum gemeinsamen Stammtisch. Während die Männer beim Bier saßen, Veranstaltungen planten und Bühnendekoration entwarfen, zogen sich die Frauen in die Privaträume der Gastwirtsfamilie Pleß zurück, um die neuen Kostüme zu nähen. Das Geld für einen Neukauf hatte man einfach nicht.

Zur Eröffnung der Kampagne 1982/83 wurde das neue Prinzenpaar Roland und Gaby Fromm von Reinhard Geisler in ihr Amt eingeführt, ebenso wurde der neue 3. Ehrenritter,Ortsbrandmeister Georg Zieg ernannt.

Erstmals wurde ein großer Maskenball ausgerichtet, der dem Verein die finanzielle Grundlage für die kommende Zeit sicherte.

in der darauffolgenden Fremdensitzung fungierte Rudolf Heck als neuer Sitzungspräsident. Reinhard Geisler konnte dadurch wieder als hervorragender Büttenredner brillieren. Weiterhin wurde nicht nur die neue Prinzengarde, sondern auch erstmals das so genannte Hausfrauenballett vorgestellt. Eine neue Partnerschaft entwickelte sich mit dem Frankfurter KV “Die Wespen”, insbesondere durch Franz und Dagmar Hühner. Last but not least wurde man gemeinsam mit der Fastnachtsabteilung des Schutz- und Gebrauchshundesportvereins mit der Durchführung der Seniorenfastnachtsfeier der Gemeinde betraut. In dieser Zeit erreichte der Verein seinen endgültigen Durchbruch und die Anerkennung in der Bevölkerung.

Neben dem Straßenfest konnte man auch erstmalig einen Vereinsausflug in die Eberstädter Tropfsteinhöhle organisieren.

In der Kampagne 1983/84 wurde dann die Eröffnungsveranstaltung völlig umgekrempelt. Das Prinzenpaar Waldemar und Jutta Fromm wurde im Rahmen eines Prinzenballs inthronisiert, den man anstelle einer Sitzung zur Eröffnung veranstaltete. Sehr gut in diesen Rahmen passte auch die Ernennung von Ehrenbürgermeister Reinhold Diegel zum 4. Ehrenritter des RCV. Auch die Entscheidung, eine große Kapelle aufspielen zu lassen, sollte sich als richtig erweisen.

Nach Maskenball und Fremdensitzung waren die eigentlichen Aktivitäten des Vereins innerhalb des Ortes abgeschlossen. Freilich besuchte man noch befreundete Vereine, aber in der Endphase des Faschings wollte man doch auch noch selbst eine Veranstaltung etablieren. Sie sollte allerdings aus dem üblichen Rahmen Sitzung oder Maskenball herausfallen. Einen Umzug durch Ort wollte man veranstalten.

Selbstverständlich war man sich im Klaren, dass ein Fastnachtsumzug mit Motivwagen und Festkapellen für den kleinen Verein über Jahre hinweg schon rein logistisch nicht zu leisten war. Deshalb entschied man sich für eine Rathauserstürmung, um zu dokumentieren, dass jetzt die Narren an der Macht sind. Als Termin wählte man den Donnerstag vor den drei tollen Tagen, den Tag der Weiberfastnacht. Einen Spielmannszug konnte man verpflichten und die Rüdigheimer Landfrauen übernahmen bereitwillig die Bewirtung der am Rathaus stehenden Gäste mit Glühwein.

Zum anschließenden Feiern zog man dann ins Bürgerhaus wo es bei Tanzmusik und Stimmung noch viele Stunden weiterging. Eine zukunftsweisende Entscheidung, denn über lange Jahre war dies die erfolgreichste Veranstaltung innerhalb einer Kampagne. Erst in späterer Zeit mussten hier neue Maßstäbe gesetzt werden.

Am Aschermittwoch dieser Kampagne wurde dann auch erstmalig an die vielen Helferinnen und Helfer gedacht. Für sie wird seither ein Heringsessen - Heringssalat mit Pellkartoffeln - organisiert, bei dem man sich bei allen Aktiven und Helfern für die Unterstützung und Hilfe während der Kampagne bedankt und auch offiziell von der Kampagne verabschiedet.

Die Kampagne 1984/85 sollte wieder als Highlight in die Vereinsgeschichte eingehen. Im Hinblick auf die Mitglieder zeichnete sich ein erfreulicher Aufschwung ab. 1983 hatte der Verein 73 Mitglieder und konnte diese Zahl bis 1985 auf 94 Mitglieder steigern. Die Zukunftsaussichten waren blendend und alles schien sich zum Positiven zu verändern.

Zum Prinzenball konnte erstmals die neugegründete Nachwuchsgarde - damals noch Minigarde genannt - ins Licht der Öffentlichkeit treten. Mit Karlheinz und Angelika Bechthold hatte man sogar ein Prinzenpaar aus dem Neuberger Ortsteil Ravolzhausen.

Sitzungspräsident Rudolf Heck hatte zudem die Idee, einen Neujahrsempfang zu Ehren des jeweiligen neuen Prinzenpaares abzuhalten und hierzu Neuberger Vereinsvorstände, Vertreter der örtlichen Parteien und Körperschaften einzuladen. Die Zusammenarbeit innerhalb der Ortsvereine sollte damit verbessert werden.

Keine großen Ansprachen, aber genügend Zeit, um bei einem Gläschen Sekt und einem kleinen Imbiss gegenseitig Erfahrungen auszutauschen, Veranstaltungen abzusprechen oder einfach nur sich gegenseitig einmal kennen zu lernen.

Selbst sollte er allerdings nur ein einziges Mal dieser Veranstaltung beiwohnen können. Plötzlich und absolut unerwartet verstarb er am 27. Januar 1985 mitten in der Kampagne. Der Verein stand wenige Tage vor der Sitzung ohne einen Präsidenten da. Durch seine humorvolle Art hatte er es verstanden viele Freunde für die Reurgemer Fastnacht zu begeistern und es war natürlich sehr schwer, diese Lücke zu ersetzen.

Ganz im Sinne von Rudolf Heck entschloss man sich zur Weiterführung der Kampagne. Heinz Hartje, der bereits als Schriftführer im Vorstand tätig war, übernahm die schwere Nachfolge als Sitzungspräsident. Nach Maskenball, Fremden- und Seniorensitzung, Rathauserstürmung folgte die erstmalige Beteiligung am Fastnachtsumzug in Bruchköbel-Niederissigheim. Heinz Hartje erwies sich in dieser Zeit keinesfalls als Notlösung, denn auch er verstand es hervorragend die Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre fortzuführen.

Zum Beginn der Kampagne 1985/86 wurde die Inthronisation des neuen Prinzenpaares Harald und Michaela Reichl mit mäßigem Erfolg und daher auch letztmalig als Prinzenball durchgeführt. Grund hierfür war die alljährliche Veranstaltungsserie im Ort, die im Sommer mit Grillfesten begann, sich im Herbst mit Bällen fortsetzte und im Winter mit Weihnachtsfeiern und -tanz endete. Fast jedes Wochenende eine andere Veranstaltung. Nur hatte man dabei nicht an die Bürger gedacht, denn irgendwo musste das Geld ja hergenommen werden.

Für die Sitzungen waren die Kartennachfragen ungebrochen hoch. Der Wunsch nach Eintrittskarten war kaum zu erfüllen und so musste auch hier eine Änderung herbeigeführt werden.

Die dritte Änderung für das kommende Jahr betraf das Straßenfest. Man hatte ein schönes Programm zusammengestellt und insbesondere die Travestiegruppe “Lady Natascha und ihre Freundinnen” fanden großen Anklang bei den Besuchern.

Trotz des überaus guten Besuchs und des vollen Erfolgs der Veranstaltung entschloss man sich aufgrund der Vielzahl von Veranstaltungen in dieser Zeit auf eine weitere Ausrichtung im nächsten Jahr zu verzichten. Man wollte die Aktivitäten auf die Karnevalszeit beschränken und die übrige Zeit den anderen Vereinen überlassen.

Der Mitgliederstand hatte mittlerweile die 100 überschritten. Trotz allem Erfolg war die Finanzlage weiterhin angespannt. In einem Revisionsbericht aus dieser Zeit heißt es, dass zwar fast kein Geld in der Kasse sei, der Verein aber dennoch als existenzfähig bezeichnet werden muss. Die Hauptursachen lagen und liegen auch weiterhin in den horrenden Kosten für Kostüme, Uniformen und vieles andere mehr. Allein die Kosten für ein einziges Kostüm betrugen damals mehr als 500,- DM und das bei einem monatlichen Mitgliedsbeitrag von 2,- DM und Eintrittspreisen zwischen 5,- DM und 8,- DM.

Für die Durchführung der Eröffnungsveranstaltung zur Kampagne 1986/87 war man wieder zur alten Form zurückgekommen. Die Inthronisation des neuen Prinzenpaares erfolgte wieder im Rahmen einer Eröffnungssitzung, die für eine Steigerung der in den letzten Jahren stark sinkenden Besucherzahlen sorgen sollte. Trotz der Geldknappheit gelang es dem Verein durch den weiterhin unermüdlichen Sparwillen pünktlich zur Eröffnung eine neue Beleuchtungsanlage anzuschaffen. Auch konnte der Vereinsvorsitzende und amtierende Prinz Eberhard Sellhast mit seiner Prinzessin Ilona zum ersten Mal mit einem richtigen Prinzengewand vor das närrische Auditorium treten.

Anstelle des Straßenfestes wollte man mit einem Ostertanz neue Wege gehen. Wieder gelang es die Travestiekünstler des letzten Straßenfestes zu verpflichten und jeder der anwesenden Gäste war vom Programm begeistert. Allerdings zeigte sich nur wenig Resonanz im Hinblick auf die Anzahl der Gäste, dass man von   weiteren Veranstaltungen dieser Art absah. Erwähnenswert ist allerdings noch die Tatsache, dass es der damalige Ortspfarrer als Blasphemie ansah, eine derartige Veranstaltung mit Travestiekünstlern ausgerechnet an Ostern stattfinden zu lassen.

 

 

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